Eine Katastrophe für alle Beteiligten!

Wir als Verlag entschieden uns für diese Druckerei wegen deren hervorragendem Know-How, außergewöhnlicher Kundenfreundlichkeit der Mitarbeiter, hochwertiger Verarbeitung sowie Standortnähe. Ebenso wie die ersten beiden Bücher der Trilogie von Alessandro de Poloni „Achtung der Countdown läuft bereits – Erfahren wir bald die Wahrheit?“ sollte auch der dritte Band von dieser Druckerei im gleichen Design hergestellt und, nun neben dem E-Book bei Amazon, endlich auch als Print veröffentlicht werden. Das alles trifft uns hart, auch deswegen, weil die Zusammenarbeit sehr positiv geprägt war. Nun fehlt uns eine verlässliche und bezahlbare Alternative. Aus diesem Grund müssen wir leider das Erscheinungsdatum des Taschenbuches auf unbestimmte Zeit verschieben und bitten diejenigen herzlichst um Entschuldigung, die schon vorbestellt oder ungeduldig darauf gewartet haben. Wir halten Euch aber weiterhin auf dem Laufenden.

Doch wie kam es zur Insolvenz dieser traditionsreichen Druckerei?

Die Liquiditätsprobleme seien vor allem lt. Unternehmen durch einen starken Auftragsrückgang während der Corona-Pandemie sowie deutlich gestiegene Papierpreise in den vergangenen Monaten verursacht worden. „Die gestiegenen Rohstoffpreise haben das Unternehmen belastet. Vor einem Jahr habe man für eine Tonne Papier 1000 Euro bezahlt, heute sei es nahezu doppelt so viel. Da Papier nicht mehr wie üblich kurzfristig am Markt verfügbar sei, habe man auch ein teures Lager aufbauen müssen, um weiter produzieren zu können“, so das Unternehmen.

Die deutsche Druckbranche wird von Mittelständlern geprägt und ist seit Jahren in einer angespannten Situation. Eine Reihe von Betrieben wurden geschlossen (z.B. auch Peschke Druck bei München, Hofmann Druck Nürnberg u.v.m.) oder haben fusioniert. So hatte rückwirkend zum 1. Januar 2020 auch die Eberl Print aus Immenstadt die über 400 Jahre alte Druckerei Koesel in Krugzell bei Altusried gekauft. Eberl & Koesel produzierte nun nicht nur Bücher, sondern auch Werbedrucksachen und Verpackungen. Im Rückblick ein schwieriger Zeitpunkt, denn kurz danach begann die Coronakrise. Seit Beginn hat vor allem der neue Geschäftsbereich Werbung stark gelitten. Nach zwei Jahren, in denen krisenbedingt die Nachfrage nach gedruckter Werbung stark zurückgegangen ist und stark gestiegener Kosten suchen die restlichen ca. 220 Mitarbeiter einen neuen Job – und wir als kleiner Verlag eine kostengünstige neue Druckerei.

Fazit: Wie es scheint, verschwinden immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen und tendenziell werden auch Drucksachen durch Digitalisierung ersetzt, was gleichzeitig eine Zensur erleichtert. Langfristig wird es wohl nur noch wenig neugedruckte Bücher geben und auch der Nachdruck dürfte schwieriger werden.